Digital Marketing – Geballtes Wissen auf dem OMR Festival
Das OMR Festival ist das führende digitale Marketing-Event in Europa. Am 7. und 8. Mai trafen 50.000 Besucher, über 400 Aussteller und mehr als 300 Speaker in der Hamburg Messe zusammen.
ion2s war natürlich auch vor Ort - unter anderem vertreten durch unseren CEO Konstantin 'Konni' Papageorgiou, unsere Leiterin Bereich Neukunden Kerstin Tome und Marketing Managerin Anna Dierlam. Aus drei unterschiedlichen Perspektiven konnten so die aktuellen Entwicklungen und Trends der Online-Marketing-Szene kennengelernt und neue Kontakte geknüpft werden.Das OMR Festival ist Expo, Konferenz, Messe und Party zugleich. In verschiedenen Masterclasses werden Themen tiefer beleuchtet, auf kleineren Bühnen geben Speaker in kurzen, knackigen Talks aktuelle Infos zu den Entwicklungen in der Branche, im Messe-Bereich präsentieren sich Unternehmen und laden zum Austausch ein. Das Highlight ist die eigentliche Konferenz mit Top-Stars der Marketing-Branche und Machern an der Spitze internationaler Unternehmen, die die Branche nachhaltig prägen.
Mit welchen Erwartungen seid ihr zum OMR 2019 gefahren?
Konni: (lacht) Dass ich endlich einen Rockstar kennen lerne!Kerstin: In den vergangenen Jahren habe ich die Veranstaltung eher online und auf Twitter verfolgt. Ich war also das erste Mal live dabei. Hauptsächlich ging es mir in diesem Jahr darum, mich mit Fachkollegen zu neuen Entwicklungen und Trends auszutauschen, die wir auch in unsere Kundenprojekte einfließen lassen können. Darüber hinaus war ich relativ offen.Anna: Ging mir ähnlich - ich wusste noch nicht so richtig was mich erwarten würde, aber das Programm war schon recht vielversprechend - gerade für mich als Marketing Managerin. Ich habe vor allem auf nützliche Informationen zur DSGVO-Thematik gehofft, denn das ist nach wie vor ein heißes Thema.
Welchen Mehrwert habt ihr für euren jeweiligen Arbeitsbereich mitnehmen können? Werdet ihr künftig Dinge in eurem Arbeitsalltag ändern?
Anna: Ich habe viele gute Ideen für den Einsatz der verschiedenen Content-Formen mitgenommen. Gerade beim Thema Video. Das hat bei uns schon eine Weile unter der Oberfläche gebrodelt, deswegen war das ziemlich spannend. Hier haben sich für mich ein paar neue Ideen für kreative Einsatzmöglichkeiten ergeben. Aber auch was mein wichtigstes Thema DSGVO angeht, konnte ich vieles vertiefen. Bei diesem Thema herrscht ja an vielen Stellen, auch bei unseren Kunden, eine gewisse Unsicherheit. Es war gut zu erfahren, dass wir bei ion einen richtigen Weg eingeschlagen haben und auch unseren Kunden hier helfend zur Seite stehen können.Kerstin: Wie sich gezeigt hat, experimentieren einige Agenturen damit, Projektteams aufzubauen, in denen auch Kundenvertreter aktive Rollen einnehmen. Wir empfehlen unseren Kunden diesen Weg ebenfalls seit einigen Jahren und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. So lässt sich eine sehr hohe Relevanz für den Nutzer schaffen, gleichermaßen bleiben die Ziele des Kunden immer im Fokus und nicht zuletzt lassen sich so unnötige Aufwände für zahlreiche Abstimmungs- und Abnahmerunden vermeiden. Der Erfahrungsaustausch mit Agenturkollegen war für mich sehr interessant und ich habe einige neue Methoden mitgebracht, die wir sicherlich in der Projektarbeit mit unseren Kunden ausprobieren werden.
Was war euer Highlight der Veranstaltung und warum?
Konni: In der Hoffnung einen Keks zu bekommen und was zum Thema Transformation Strategies zu erfahren, hatte ich mir den Vortrag der Bahlsen Erbin Verena Bahlsen angeschaut. Sie hat es in meinen Augen geschafft, in nur wenigen Minuten das Thema Sinnhaftigkeit von Arbeit und Wirtschaft nahezu perfekt auf den Punkt zu bringen. Wenn die eingeschlagene Richtung über KI, Marketing-Automation und sinnentleerten Wachstum hinausgeht, dann ist sie ein mächtiges Werkzeug, das viel Positives bewegen kann. Die Kombination aus positiver und überaus frischer Werteorientierung, gepaart mit einem interessanten Blick auf Wirtschaft und Kapitalismus, hat mich zum Nachdenken bewegt.Umso ernüchternder ist zu beobachten, wie ihr Vortrag im Nachhinein zerrissen wurde. Verena Bahlsen hat sich durch ihre wohl doch etwas zu naive und vielleicht unerfahrene Art, durch die Interpretation einzelner ihrer circa 500 Sätze, in ein negatives Rampenlicht katapultieren lassen. Ich persönlich sehne mich nach noch mehr Menschen des Schlages Verena Bahlsen, denen der Inhalt wichtiger als die Form ist. Medienadäquat glattpolierte oder einfach nur bewusst grenzüberschreitende Keynote Speaker, Sportler, Influencer, Politiker, Musiker und Co., die in oder außerhalb eines Rasters passen wollen oder müssen, um letztendlich sinnentleert hierdurch Klicks und Umsatz generieren zu wollen, sind meiner Meinung nach kurzlebiger Natur, um nicht zu sagen sinnfrei, eigentlich Populismus fördernd und letztendlich gesellschaftlich viel gefährlicher, als eine Verena Bahlsen im hier und jetzt.Ich gehe davon aus, dass sie sich ihrer nicht nur positiven sondern auch negativen Vergangenheit ihrer geerbten Firma Bahlsen spätestens jetzt bewusst ist und bin mir sicher, dass sie persönlich die wichtigsten Eigenschaften mitbringt, um in Zukunft wirklich Gutes zu bewegen und eventuell sogar Dinge aus der Vergangenheit ihrer Firma aufzuarbeiten: Authentizität, Ehrlichkeit, Lernbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und Sinnhaftigkeit. Ich persönlich nehme 498 positive und inspirierende Sätze von Verena Bahlsen mit und hänge mich bewusst nicht an den ein oder anderen, negativ interpretationswürdigen Satz auf. Einen Keks habe ich übrigens letztendlich nicht bekommen. Gibt es dann wohl eher im Ideenschmieden-Restaurant Hermann’s der Verena Bahlsen. Anna: Mein persönliches Highlight war tatsächlich der Vortrag zur DSGVO - auch wenn ich mich hier ein bisschen wiederhole. Ich hatte Glück und konnte trotz fehlender Anmeldung an der Masterclass teilnehmen. Das Thema an sich ist ja wahnsinnig komplex und es bestehen bei allen Akteuren Unsicherheiten. Der Aufbau des Speakerteams hat hier eine ziemlich gutes rundum Bild ergeben, da eben die Marketingsicht mit fundierten Aussagen aus rechtlicher Sicht verbunden wurde.
Von welchen Innovationen habt ihr auf dem OMR erfahren?
Konni: Die Integration von Shopfunktionalitäten in nahezu allen großen Social Networks, ist sicher interessant. Da kommt die zweite Commerce Disruptionswelle, die jedem User einen hohen Mehrwert bringen wird. In Zukunft kann direkt zum Beispiel innerhalb von Instagram gekauft werden. Im B2C Bereich braucht man dann eigentlich keinen eigenen Shop mehr und zum ersten Mal muss sich Amazon was dagegen einfallen lassen.Kerstin: Künstliche Intelligenz, Augmented Reality und Sprachsteuerung werden eine immer größere Rolle im Marketing-Mix spielen. Interessant in dem Zusammenhang sind aus meiner Sicht neben den technischen Aspekten auch die konzeptionellen Herausforderungen, die sich daraus für uns ergeben: Wie interagiert eine Marke mit ihren Kunden in einer Voice-first Welt? Wie lässt sich durch diese Technologien die Kundenerfahrung mit der Marke verbessern? Das OMR lieferte viele Einblicke in praktikable Umsetzungen in konkreten Projekten.
Wurden eure ursprünglichen Erwartungen an das Format erfüllt?
Konni: Die Veranstaltung hat meine Erwartungen definitiv erfüllt. Ist inzwischen wirklich ein Großevent geworden. Aus Online Marketing Rockstars ist nun Online Marketing Superstars geworden. Ein Lob an die Gründer Christian und Philipp für das, was ihr aufgebaut habt. OMR wird inzwischen in der Branche weltweit wahrgenommen! Der nächste Espresso Martini in der Thai Oase geht auf mich! Vielleicht klappt's beim nächsten Mal auch mit dem echten Rockstar.Kerstin: Ich war beeindruckt von der Größe der Veranstaltung und der Organisation. Hut ab vor dem Team, das ein Event dieser Größe mit über 50.000 Teilnehmern auf die Beine stellt! In der Vielzahl der Beiträge war für jeden etwas dabei. Einzig der direkte Austausch hat mir etwas gefehlt. Hier bieten die kleineren Konferenzformate und Barcamps leichtere Möglichkeiten, und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Was wird euch in den kommenden Tagen noch gedanklich beschäftigen?
Kerstin: Künstliche Intelligenz wird uns vermutlich als einer der wichtigen Trends in den kommenden Jahren begleiten. Die Maschinen werden uns immer besser kennen lernen und unsere Bedürfnisse immer treffender bedienen. Eine Frage, die mich auch in den Tagen nach dem OMR immer noch beschäftigt, ist: Was wird sein, wenn die Maschinen uns besser einschätzen können, als die Menschen, die uns umgeben? Wenden wir uns künftig mit unseren Sorgen an den Bot, weil er einfühlsamer ist als der Kollege oder die Partnerin? Eine Antwort auf diese Fragen habe ich allerdings bislang noch nicht gefunden. Es wird sich zeigen, welche Auswirkungen die technische Entwicklung auf unser eigenes persönliches Leben haben wird.